Caroline von Grone: Human being - being framed

Das ortsbezogene Ausstellungskonzept der Hamburger Malerin Caroline von Grone für die Chiesa Luterana in Venedig thematisiert die fragile Situation des Menschen heute. Die Ausstellung findet parallel zur 55. Internationalen Kunstausstellung - la Biennale di Venezia statt.

Inspiriert von der Renaissancearchitektur der ehemaligen Scuola dell’Angelo Custode und der religiösen Nutzung des Gebäudes plant von Grone eine Malaktion mit männlichem Modell, das mit nacktem Oberkörper an einer Säule im Foyer lehnt. Mit der Wahl dieser Szenerie spielt sie bewusst auf die Passion Christi an. Darüber hinaus stellt Caroline von Grone durch die Integration des fotografischen Porträts eines Obdachlosen und anderer Fotografien das „Leiden“ in einen aktuellen, alltäglichen Zusammenhang und konfrontiert sich so, im Rahmen ihrer malerischen Arbeit, unmittelbar mit diesem Thema.
Mit Hilfe einer großen Glasscheibe, über deren Reflexionen und Spiegelung sie das Raum-geschehen wahrnimmt, schafft die Künstlerin gleichzeitig Distanz und ermöglicht andere
Sichtweisen.
Im Laufe des Projekts wird Caroline von Grone ihren Beobachtungen von Modell und Raum, Licht und Schatten, sowie optischen Spiegelungen und inhaltlichen Reflexionen in
ihrer Malerei Ausdruck verleihen. Bis zu zwölf Variationen des Themas in unteschiedlichen Formaten werden entstehen und im Raum eine besondere verdichtete Atmosphäre erzeugen.
Während der Aktionszeit vom 28. Mai bis zum 9. Juni verwandelt sich der Kirchenraum in ein Atelier, in dem der Besucher den Malvorgang unmittelbar erleben kann. Anschließend stellt sich der Ort als installativer Raum dar, in dem die entstandenen Werke erfahrbar sind.
Diskussion: Samstag, 1. Juni, 20.30 Uhr
Menschenbilder – Die Identität und Würde des
Menschen vor dem Hintergrund medialer
Darstellung / Zurschaustellung;
mit Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet, Prof. Dr. Markus Vogt, Pastor Bernd Prigge und Caroline von Grone. Moderation: Dr. Christian Schoen